Störfelder und die traditionelle chinesische Medizin
Von der traditionellen chinesischen Medizin kennen wir die so genannten Energiebahnen des Körpers. Die Herddiagnostik hilft uns Störungen in ihrem Verlauf zu entdecken. Diese Energiebahnen werden in der Akkupunktur als Meridiane bezeichnet und leiten die Lebensenergie Qi zu den verschiedenen Organsystemen. Man kennt den Verlauf jedes einzelnen Meridians und das korrespondierende Organsystem, das durch diesen Meridian versorgt wird. Auf dem Verlauf jedes Meridians liegen mehrere energetische Punkte, die den Energiefluss des Meridians, je nach Reiz, regulieren, und den Energiefluss zwischen den Meridianen steuern können. Eine harmonische Zirkulation der Lebensenergie durch diese Energiebahnen sorgt für eine optimale Versorgung der korrespondierenden Organsysteme mit Energie und dadurch auch für ihre optimale Funktion. Ist der Energiefluss entlang des Meridians gestört, leiden alle Organe, die durch diese Energiebahn reguliert werden. Es entstehen Funktionsdefizite in den Organsystemen. Bei einer anhaltenden Fehlregulation des Energieflusses eines Meridians erkranken die korrespondierenden Organsysteme.
Unsere Zähne – unser Körper
Alles im Körper ist mit allem verbunden. Unsere Zähne natürlich auch. Jeder Zahn liegt auf einer dieser Energiebahnen. Ein erkrankter Zahn kann dementsprechend den Energiefluss eines Meridians beeinträchtigen, unabhängig davon, ob es sich um eine kariöse Stelle handelt oder eine entzündete Wurzel. Genauso kann auch ein geschwächter Energiefluss eines Meridians dazu beitragen, dass ein bestimmter Zahn anfälliger für eine Erkrankung ist.
Das Störfeld – die Suche nach der Ursache
Wie in meinen anderen Beträgen zu lesen ist, frage ich immer nach der Ursache, wieso etwas nicht funktioniert. Denn nur wenn wir die Ursache verstehen, können wir auch eine Lösung vorschlagen. Tatsache ist, dass manche wurzelbehandelte Zähne, je nach Testart bei der Herddiagnostik, als Störfelder getestet werden und manche nicht. Das heißt, der Testende stellt fest, dass ein wurzelbehandelter Zahn, zum Zeitpunkt der Herddiagnostik, das Regulationssystem des Betroffenen dämpft. Als störend wird der Zahn anhand der Testampullen identifiziert, die man in der Herddiagnostik einsetzt. Das heißt, nicht der Zahn an sich ist störend, sondern die Toxine, das Gewebe oder bestimmte Materialien, die am Zahn haften oder vom Zahn abgesondert werden. Unter anderem als störend nach einer Wurzelbehandlung, oder bei einem entzündeten, aber noch nicht wurzelbehandelten Zahn, werden folgende Substanzen getestet: gangränöse Pulpa, Gangrän-Granulom, Granuloma dentis, Kieferostitis, radikuläre Zyste, akute Pulpitis, wurzelbehandelte Zähne, chronische Pulpitis, exsudative Ostitis, sklerosierende Ostitis, akute bakterielle Kieferostitis, chronisch bakterielle Kieferostitis, Mercaptane, Thioether.
Man sollte auch bedenken, dass eine Substanz nur dann störend wirkt, wenn das Regulationssystem diese nicht „neutralisieren“ kann. Das heißt, wenn unser Körper mit mehreren Belastungen zu kämpfen hat, kann ein wurzelbehandelter Zahn als Störfeld in der Herddiagnostik testen. Wenn aber die Belastung im Körper reduziert wird, und das Regulationssystem wieder stark ist, kann man feststellen, dass ein zuvor als Störfeld getesteter Zahn, nicht mehr störend testet.
Die Wurzelbehandlung und das Regulationssystem – krank oder gesund
Ziel der Wurzelbehandlung ist es, die Belastung des Regulationssystems durch einen erkrankten Zahn zu reduzieren, so dass der Körper mit der restlichen Belastung umgehen kann. Analog dazu funktioniert unser Immunsystem. Wir haben in unserem Körper eine Vielzahl an Bakterien, Viren und Parasiten, die uns nicht schaden, solange unser Immunsystem stark ist, ihre Vermehrung begrenzt und ihre Schadstoffe neutralisiert.
Damit wir entscheiden können ob ein wurzelbehandelter Zahn uns schadet oder nicht, müssen wir wissen was bei einer Wurzelbehandlung passiert, wenn der Zahnnerv erkrankt ist und entfernt werden muss.
Zuerst muss das erkrankte Gewebe entfernt werden. Der Nerv gelangt über einen oder mehrere größere und kleinere Kanäle zum Zahninneren. Diese Kanäle weisen viele Verzweigungen auf, was die eigentliche Herausforderung darstellt, denn unsere modernen Instrumente sind zwar hochflexibel und fein, können aber trotzdem nicht alle Verzweigungen bearbeiten. In den feinsten Strukturen kann sich Restgewebe aufhalten. Dort wo sich Restgewebe befindet, können sich auch Bakterien ansiedeln, da das Gewebe als Nahrung für die Bakterien dient. Die Bakterien verdauen das Gewebe und bilden als Abfallprodukte Giftstoffe, die das umgebende Gewebe angreifen und das Immunsystem belasten können. Das heißt, dass Restgewebe und Bakterien gründlichst beseitigt werden müssen. Das wiederum bedeutet, dass alle Hauptkanäle gefunden und gesäubert werden müssen. Für die feineren Kanälchen kommen verschiedene Spüllösungen mit unterschiedlicher Wirkung zum Einsatz. Eine Lösung hat die Aufgabe, feine Verzweigungen zu öffnen, die andere Lösung löst das Restgewebe auf und desinfiziert, die dritte Lösung verringert die Oberflächenspannung im Kanalsystem und sorgt für eine tiefere Einwirkung der Spüllösungen im Wurzelsystem. Es gibt aber einige Faktoren, die zu beachten sind, damit auch jede Spüllösung ihre Funktion richtig erfüllt. Einige Faktoren, die eine Rolle spielen sind:
> Ist das Restgewebe tot oder lebendig? Denn lebendiges Gewebe lässt sich schlechter auflösen.
> Ist das Kanalsystem frei von Blut? Denn Blut verhindert die Wirkung der Spülungen, die dann nicht in der Tiefe der Wurzeloberfläche ihre Wirkung entfalten können.
> Wird die Reihenfolge der Spüllösungen eingehalten? Denn nur in der richtigen Reihenfolge entfalten die Spüllösungen ihre maximale Wirkung, stören sich gegenseitig nicht und können so das Wurzelsystem optimal reinigen.
> Wird die Einwirkzeit der verschiedenen Spüllösungen eingehalten? Denn eine verkürzte Einwirkzeit führt zu einem schlechteren Ergebnis.
> Wurde die Einwirkzeit der verschiedenen Spüllösungen an die Umstände angepasst? Denn lebendiges Gewebe, oder stark blutende Kanäle, können eine längere Einwirkzeit erfordern.
Wie Sie sehen, müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, damit eine gründliche Reinigung des Kanalsystems garantiert ist. In der Studie von Jacobi-Gresser 2015 wurde gezeigt, dass eine endodontische Revision nach einem standardisierten Protokoll, die Immunwerte wirksam normalisiert. Das heißt, es ist möglich, dass ein wurzelbehandelter Zahn keine immunologische Belastung mehr darstellt. Genauso testet ein optimal behandelter Zahn nicht mehr als störend. Doch dieses Ergebnis ist nicht mit normalem zeitlichen und materiellen Aufwand zu bewältigen. Dieser notwendige Aufwand überschreitet den „normalen“ Aufwand bei einer Wurzelbehandlung nach Kassenrichtlinien mehrfach.
Zusammenfassend:
> Muss jeder wurzelbehandelte Zahn extrahiert werden?
Definitiv NICHT JEDER wurzelbehandelte Zahn muss extrahiert werden. Denn wenn bestimmte Protokolle bei der Wurzelbehandlung eingehalten werden, stehen die Chancen gut, dass trotz W urzelbehandlung, energetisch und immunologisch, das Regulationssystem im Gleichgewicht bleibt.
> Stellt jeder wurzelbehandelte Zahn ein Störfeld dar?
Definitiv NICHT JEDER wurzelbehandelte Zahn ist ein Störfeld. Es sind viele Details zu beachten. Es sind die unterschiedlichen Qualitätsstandards der Wurzelfüllung, die den Unterschied ausmachen, ob ein wurzelbehandelter Zahn als Störfeld bei unserer Herddiagnostik testet oder nicht.
> Kann ein wurzelbehandelter Zahn, der schon als Störfeld testet, so behandelt werden, dass er keine Belastung für den Körper mehr darstellt?
Definitiv JA. Jeder wurzelbehandelte Zahn hat gute Chancen, wenn die Behandlung mit höchster Präzision und Sorgfalt durchgeführt wurde, in einen Zustand gebracht zu werden, der energetisch und immunologisch keine Belastung für den Körper darstellt. Zu betonen ist aber, dass nicht jede Wurzelbehandlung dieses Ziel erreichen kann. Es sind viele Punkte zu berücksichtigen und viele Schritte notwendig, die in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt werden müssen, damit das Ergebnis am Ende stimmt.
Eine gute Wurzelbehandlung kann Ihren Zahn retten und zu Ihrer Gesundheit beitragen.
Wurzelbehandlung in Regensburg – wir beraten Sie gerne.
Denn nur der eigene Zahn ist der beste Zahn.
ENDODENT
Praxis für Wurzelbehandlung in Regensburg (klicken)
Dr. med. dent. Miroslav Petkov, Master of Science Endodontie, Zertifizierter Endodontologe
Spezialist für Wurzelbehandlungen